Veröffentlichung JMBl. 2011/10 S. 165 vom 20.12.2011

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Zum Jahreswechsel
 
„Das Leben gleicht einer Reise, Silvester einem Meilenstein.“
 
Auch das Leben in der Justiz unternimmt die von Theodor Fontane beschriebene Reise. Das Jahr hindurch ein stetiges bergauf und bergab - mit der einen oder anderen steilen Wegstrecke.
 
Bei den Gerichten und den Staatsanwaltschaften haben große Verfahren um bekannte Persönlichkeiten und grausame Taten die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf unsere Arbeit gezogen. Und neben diesen „Großverfahren“ muss auch der normale „Tagesbetrieb“ funktionieren - eine große Herausforderung, die täglich von unseren Richtern und Staatsanwälten, aber auch den Serviceeinheiten hervorragend bewältigt wird.
 
Im Bereich des Strafvollzugs haben uns die Urteile zur Sicherungsverwahrung nachhaltig beschäftigt und vor hohe Hürden gestellt, die wir alle zusammen überspringen müssen - und werden! Wir haben darüber hinaus kostenintensive Neubauten von Justizvollzugsanstalten auf den Weg gebracht, die ausreichende Kapazitäten für einen effektiven Strafvollzug in zweckmäßigen Bauten gewährleisten werden. Auch die vielen höchst engagierten Mitarbeiter im Strafvollzug werden durch bessere Arbeitsbedingungen von diesen Investitionen profitieren.
 
Die schönste Reise ist die, die man gemeinsam mit Gleichgesinnten unternehmen kann. Je mehr Begleiter, umso besser. Leider ist die Gruppe in der Justiz manchmal nicht so groß, wie wir es uns wünschen würden. Durch Erkrankungen oder zeitweise Stellensperren ist der Rucksack, den der Einzelne tragen muss, bisweilen sehr voll und schwer. Dies ist mir sehr bewusst und ich setze mich fortwährend dafür ein, dass die Situation verbessert wird - dass gerade die, auf die die meiste Arbeit entfällt, entlastet werden. Umso wichtiger ist es, dass im Nachtragshaushalt in Bayern zusätzliche Stellen im Strafvollzug geschaffen werden. Durch die neue Einrichtung für Sicherungsverwahrte in Straubing werden im Strafvollzug Stellen notwendig, die jedoch nicht das Kontingent für Richter und Staatsanwälte im Eingangsamt belasten werden.
 
Der Jahreswechsel ist ein guter Anlass, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Einsatz herzlich zu danken, für die großartige Arbeit, die das ganze Jahr hindurch in der Justiz geleistet wird. Alle stehen voll und ganz hinter dem, was sie tun. Ihr Beruf ist für sie nicht nur eine Form des Gelderwerbs, sondern ein wichtiger Teil ihres Lebens. Diesen Einsatz spürt jeder, der die bayerische Justiz von außen betrachtet; er prägt das Bild, das die Justiz in der Bevölkerung abgibt - weit mehr, als eine Justizministerin alleine das könnte.
 
Für das nächste Jahr wünsche ich von Herzen alles Gute, vor allen Dingen Glück, Gesundheit und Zufriedenheit - im privaten sowie im beruflichen Bereich.
 
 
München, im Dezember 2011
 
Dr. Beate Merk
 
Bayerische Staatsministerin der Justiz
und für Verbraucherschutz