Veröffentlichung KWMBl. 2013/14 S. 228 vom 21.06.2013

 

Mit Beginn des Schuljahres 2013/2014 führt die Stiftung Bildungspakt Bayern in Kooperation mit dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus das Modellprojekt „lernreich 2.0 – Üben und Feedback digital“ als Schulversuch durch. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt und knüpft an die Initiative „Digitales Lernen Bayern“ an.

Der Schulversuch „lernreich 2.0 – Üben und Feedback mit digitalen Medien“ hebt darauf ab, durch eine pädagogisch und didaktisch sinnvolle Integration digitaler Medien in den Fachunterricht Schülerinnen und Schüler stärker individuell zu fördern und sie zum selbstgesteuerten Lernen zu befähigen. Durch vielfältige, niveaugerechte Aufgaben, die digital verfügbar sind, werden die Möglichkeiten zum intelligenten, individualisierten Üben erweitert.

Dabei ist systematisches und adäquates Feedback als Rückmeldung zum Lernfortschritt während dieser Übungsphasen und zum Aufbau der Fähigkeit zum selbstgesteuerten Lernen von zentraler Bedeutung.

Schülerinnen und Schülern sollen so ein stetiger Lernzuwachs und ein persönlicher Zugang zum Lernen ermöglicht werden. Ihre Motivation, ihr Selbstvertrauen und ihre Selbstständigkeit werden gestärkt. Sie begreifen digitale Medien als nützliches Instrument, um ihren Kompetenz- und Wissensaufbau, selbstständig und in Gemeinschaft, in und außerhalb der Schule zu gestalten.

Übungsaufgaben, die von den Modellschulen erfolgreich eingesetzt wurden und die den im Schulversuch entwickelten Qualitätsstandards entsprechen, werden über das Dachportal mebis (Medien, Bildung, Service) anderen Schulen in Bayern zur Verfügung gestellt.

Folgende Arbeitsschwerpunkte sind im Schulversuch vorgesehen:

In der Regel startet der Schulversuch in Jahrgangsstufe 7 oder 8; an der Mittelschule kann bereits in Jahrgangsstufe 6 begonnen werden. Die Erprobung beginnt im ersten Jahr (Schuljahr 2013/2014) mit mindestens zwei Parallelklassen pro Schule, die in zwei aufeinanderfolgenden Jahrgangsstufen als Modellklassen geführt werden.

Den gemeinsamen Entwicklungsschwerpunkt bilden die MINT-Fächer. Darüber hinaus beziehen die Schulen vor allem die Fächer Deutsch und Englisch sowie an Gymnasien Latein ein. Die Übungsaufgaben werden über mebis auf einer passwortgeschützten Lernplattform entsprechend Anlage 10 der Verordnung zur Durchführung des Art. 28 Abs. 2 Bayerisches Datenschutzgesetz (BayDSG) zur Verfügung gestellt.

Regelmäßige Arbeitstagungen der Modellschulen dienen dazu, die inhaltlichen Schwerpunkte im Schulversuch gemeinsam zu bearbeiten. Zu diesen Schwerpunkten werden auch entsprechende Fortbildungen angeboten.

Für die zu leistende Entwicklungsarbeit erhält jede staatliche Schule für die Dauer des Schulversuchs jährlich fünf Anrechnungsstunden sowie ein Schulbudget, insbesondere für Fortbildungen und Kooperationen. Auf überregionaler Ebene werden Netzwerke für den kollegialen Austausch zwischen den Modellschulen etabliert, die von einem Koordinator betreut werden.

Die Qualität der Übungsaufgaben wird durch Aufgabenauswahl und -entwicklung im Team sowie durch eine abschließende Sichtung der Aufgaben durch externe Experten sichergestellt.

Der Schulversuch wendet sich an Mittelschule, Realschule und Gymnasium.

Der Schulversuch wird wissenschaftlich von Prof. Dr. Kerstin Mayrberger, Universität Augsburg, und Prof. Dr. Frank Fischer, Ludwig-Maximilians-Universität München, begleitet.

Der Schulversuch wird durch das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) evaluiert.

Diese Bekanntmachung tritt am 1. August 2013 in Kraft und mit Ablauf des 31. Juli 2016 außer Kraft.

 

Elfriede Ohrnberger
Ministerialdirigentin