300-3-1-J
Verordnung zur Änderung der Gerichtlichen Zuständigkeitsverordnung Justiz
vom 6. April 2020
Auf Grund
- des § 99 Abs. 3 Satz 5 und 6, des § 132 Abs. 3 Satz 1 und des § 260 Abs. 3 Satz 1 des Aktiengesetzes vom 6. September 1965 (BGBl. I S. 1089), das zuletzt durch Art. 1 des Gesetzes vom 12. Dezember 2019 (BGBl. I S. 2637) geändert worden ist,
- des § 5 Abs. 5 des Einführungsgesetzes zum Aktiengesetz vom 6. September 1965 (BGBl. I S. 1185), das zuletzt durch Art. 2 des Gesetzes vom 12. Dezember 2019 (BGBl. I S. 2637) geändert worden ist, in Verbindung mit § 12 Abs. 2 des Spruchverfahrensgesetzes (SpruchG) vom 12. Juni 2003 (BGBl. I S. 838), das zuletzt durch Art. 16 des Gesetzes vom 23. Juli 2013 (BGBl. I S. 2586) geändert worden ist,
- des § 27 des Einführungsgesetzes zum Aktiengesetz in Verbindung mit § 99 Abs. 3 Satz 5 und 6 des Aktiengesetzes,
- des § 51b Satz 1 des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbHG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 20. Mai 1898 (BGBl. III/FNA 4123-1), das zuletzt durch Art. 10 des Gesetzes vom 17. Juli 2017 (BGBl. I S. 2446) geändert worden ist, in Verbindung mit § 99 Abs. 3 Satz 5 und 6, § 132 Abs. 3 Satz 1 des Aktiengesetzes,
- des § 116 Abs. 2 Satz 1, Abs. 3 und § 119 Abs. 3 Satz 2 und 3 des Gerichtsverfassungsgesetzes (GVG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 9. Mai 1975 (BGBl. I S. 1077), das zuletzt durch Art. 3 des Gesetzes vom 12. Dezember 2019 (BGBl. I S. 2633) geändert worden ist,
- § 2 Abs. 2 Satz 1 der Insolvenzordnung (InsO) vom 5. Oktober 1994 (BGBl. I S. 2866), die zuletzt durch Art. 24 Abs. 3 des Gesetzes vom 23. Juni 2017 (BGBl. I S. 1693) geändert worden ist,
- des § 6 Abs. 6 Satz 1 und 2 des Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetzes (KapMuG) vom 19. Oktober 2012 (BGBl. I S. 2182), das zuletzt durch Art. 8 Abs. 2 des Gesetzes vom 8. Juli 2019 (BGBl. I S. 1002) geändert worden ist,
- des § 12 Abs. 2 SpruchG,
- des § 10 Abs. 5 des Umwandlungsgesetzes (UmwG) vom 28. Oktober 1994 (BGBl. I S. 3210, ber. 1995 I S. 428), das zuletzt durch Art. 1 des Gesetzes vom 19. Dezember 2018 (BGBl. I S. 2694) geändert worden ist, in Verbindung mit § 30 Abs. 2 Satz 2, § 36 Abs. 1 Satz 1, § 44 Satz 1, § 48 Satz 1, §§ 60, 81 Abs. 2, § 100 Satz 1 und § 125 Satz 1 und 2 UmwG sowie § 293c Abs. 2, § 320 Abs. 3 Satz 3 und § 327c Abs. 2 Satz 4 des Aktiengesetzes,
- des § 92 Abs. 1 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 26. Juni 2013 (BGBl. I S. 1750, ber. S. 3245), das zuletzt durch Art. 10 des Gesetzes vom 12. Juli 2018 (BGBl. I S. 1151) geändert worden ist,
- des § 189 Abs. 3 Satz 1 und § 191 Satz 1 des Versicherungsaufsichtsgesetzes (VAG) vom 1. April 2015 (BGBl. I S. 434), das zuletzt durch Art. 6 des Gesetzes vom 19. März 2020 (BGBl. I S. 529) geändert worden ist, in Verbindung mit § 99 Abs. 3 Satz 5 und 6 sowie § 132 Abs. 3 Satz 1 des Aktiengesetzes,
- des § 1062 Abs. 5 Satz 1 der Zivilprozessordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 5. Dezember 2005 (BGBl. I S. 3202, ber. 2006 I S. 431 und 2007 I S. 1781), die zuletzt durch Art. 2 des Gesetzes vom 12. Dezember 2019 (BGBl. I S. 2633) geändert worden ist,
in Verbindung mit § 3 Nr. 2, 14, 23, 35, 37, 43 und 45 sowie § 13 der Delegationsverordnung (DelV) vom 28. Januar 2014 (GVBl. S. 22, BayRS 103-2-V), die zuletzt durch Verordnung vom 13. Januar 2020 (GVBl. S. 11) geändert worden ist, verordnet das Bayerische Staatsministerium der Justiz:
§ 1
Die Gerichtliche Zuständigkeitsverordnung Justiz (GZVJu) vom 11. Juni 2012 (GVBl. S. 295, BayRS 300-3-1-J), die zuletzt durch Verordnung vom 28. Dezember 2018 (GVBl. 2019 S. 2) geändert worden ist, wird wie folgt geändert:
1.§ 1 Abs. 2 Nr. 2 wird wie folgt geändert:
a)In Buchst. m wird das Wort „und“ durch ein Komma ersetzt.
b)In Buchst. n wird dem Wort „Wettbewerb“ ein Komma angefügt.
c)Nach Buchst. n werden die folgenden Buchst. o bis q eingefügt:
„o)Streitigkeiten über Ansprüche – gleich aus welchem Rechtsgrund – aus bereits bewirkten oder erst bevorstehenden Veröffentlichungen durch Druckerzeugnisse, Bild- und Tonträger jeder Art, insbesondere Presse, Rundfunk (Hörfunk, Fernsehen), Film und Internet,
p)erbrechtliche Streitigkeiten und
q)insolvenzbezogene Streitigkeiten und Anfechtungssachen nach dem Anfechtungsgesetz“.
2.In den §§ 7 und 8 werden jeweils die Wörter „Oberlandesgericht München“ durch die Wörter „Obersten Landesgericht“ ersetzt.
3.Nach § 8 wird folgender § 8a eingefügt:
„§ 8a
Musterfeststellungsverfahren
Die Verhandlung und Entscheidung von Musterfeststellungsverfahren nach Buch 6 der Zivilprozessordnung wird dem Obersten Landesgericht übertragen.“
4.In § 14 Abs. 2, § 16 Abs. 2, § 17 Abs. 2 werden jeweils die Wörter „Oberlandesgericht München“ durch die Wörter „Obersten Landesgericht“ ersetzt.
5.§ 20 Abs. 2 wird wie folgt gefasst:
„(2) Die Entscheidung über die Beschwerden nach § 260 Abs. 3 Satz 1 des Aktiengesetzes in Verbindung mit § 99 Abs. 3 Satz 2 des Aktiengesetzes wird dem Obersten Landesgericht übertragen.“
6.In § 26 Abs. 2 und § 27 Abs. 2 werden jeweils die Wörter „Oberlandesgericht München“ durch die Wörter „Obersten Landesgericht“ ersetzt.
7.§ 28 Abs. 2 wird wie folgt gefasst:
„(2) Die Entscheidung über die Beschwerden nach § 10 Abs. 4 UmwG und nach § 10 Abs. 1 Satz 3 UmwG in Verbindung mit § 318 Abs. 5 Satz 3 des Handelsgesetzbuchs, jeweils in Verbindung mit § 30 Abs. 2 Satz 2, § 36 Abs. 1 Satz 1, § 44 Satz 1, § 48 Satz 1, §§ 60, 81 Abs. 2, § 100 Satz 1 und § 125 UmwG wird dem Obersten Landesgericht übertragen.“
8.§ 29 Abs. 2 wird wie folgt gefasst:
„(2) Die Entscheidung über die Beschwerden nach § 10 Abs. 4 UmwG in Verbindung mit § 293c Abs. 2 und § 320 Abs. 3 Satz 3 des Aktiengesetzes sowie nach § 293c Abs. 1 Satz 5 und § 320 Abs. 3 Satz 3 des Aktiengesetzes in Verbindung mit § 318 Abs. 5 Satz 3 des Handelsgesetzbuchs wird dem Obersten Landesgericht übertragen.“
9.§ 30 Abs. 2 wird wie folgt gefasst:
„(2) Die Entscheidung über die Beschwerden nach § 10 Abs. 4 UmwG in Verbindung mit § 327c Abs. 2 Satz 4 und § 293c Abs. 2 des Aktiengesetzes und nach § 327c Abs. 2 Satz 4 in Verbindung mit § 293c Abs. 1 Satz 5 des Aktiengesetzes und § 318 Abs. 5 Satz 3 des Handelsgesetzbuchs wird dem Obersten Landesgericht übertragen.“
10.In § 31 Abs. 2 werden die Wörter „Oberlandesgericht München“ durch die Wörter „Obersten Landesgericht“ ersetzt.
11.Dem § 33 wird folgender Abs. 4 angefügt:
„(4) Die Entscheidung über Rechtssachen, für die nach § 57 Abs. 2 Satz 2, § 63 Abs. 4, §§ 83, 85 und 86 GWB die Oberlandesgerichte zuständig sind, wird dem Obersten Landesgericht übertragen.“
12.§ 54 Abs. 3 Nr. 1 wird wie folgt geändert:
a)Buchst. c wird aufgehoben.
b)Die Buchst. d bis f werden die Buchst. c bis e.
13.Dem § 60 wird folgender § 60 vorangestellt:
„§ 60
Übergangsvorschriften
(1) Für Verfahren nach den §§ 7, 8, 8a, 14 Abs. 2, § 16 Abs. 2, § 17 Abs. 2, § 20 Abs. 2, § 26 Abs. 2, § 27 Abs. 2, § 28 Abs. 2, § 29 Abs. 2, § 30 Abs. 2, § 31 Abs. 2 und § 33 Abs. 4, die am 30. April 2020 vor dem Oberlandesgericht anhängig waren, und ihre Folgeentscheidungen bleibt das Oberlandesgericht zuständig.
(2) Für Verfahren nach § 1 Abs. 2 Nr. 2 Buchst. o bis q, die am 30. April 2020 vor den Zivilsenaten in Augsburg anhängig waren, und ihre Folgeentscheidungen bleiben die Zivilsenate in Augsburg zuständig.“
14.Der bisherige § 60 wird § 61.
§ 2
Diese Verordnung tritt am 1. Mai 2020 in Kraft.
München, den 6. April 2020
Bayerisches Staatsministerium der Justiz
Georg Eisenreich, Staatsminister