Fundstelle GVBl. 2014 S. 31

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Verordnung

1102-2-S
  • Staats- und Verfassungsrecht
  • Staatliche Organisationen
  • Staatsorgane
  • Staatsregierung
1102-2-S

Verordnung
über die Geschäftsverteilung der Bayerischen Staatsregierung
(StRGVV)

Vom 28. Januar 2014


Auf Grund von Art. 53 und 77 Abs. 1 Satz 2 der Verfassung des Freistaates Bayern in der Fassung der Bekanntmachung vom 15. Dezember 1998 (GVBl S. 991, BayRS 100-1-I), zuletzt geändert durch Gesetze vom 11. November 2013 (GVBl S. 638, 639, 640, 641, 642), erlässt die Bayerische Staatsregierung folgende Verordnung:


§ 1

Staatskanzlei

(1) 1Die Staatskanzlei unterstützt den Ministerpräsidenten und die Staatsregierung in ihren verfassungsmäßigen Aufgaben. 2Dazu zählen insbesondere:

1.
Politische Koordinierung


a)
Richtlinien der Politik

b)
Geschäftsordnung und Geschäftsverteilung der Staatsregierung

c)
Koordinierung der Tätigkeit der Staatsministerien

d)
Vorbereitung, Durchführung und Abwicklung der Sitzungen und Beschlüsse des Ministerrats

e)
Verkehr mit den übrigen Verfassungsorganen namens des Ministerpräsidenten oder der Staatsregierung

f)
Presse Ministerrat, Koordinierung der Öffentlichkeitsarbeit der Staatsregierung

2.
Vertretung Bayerns nach außen

a)
Bundesangelegenheiten, Stimmführung und Vertretung Bayerns im Bundesrat

b)
Vertretung des Freistaates Bayern beim Bund

c)
Vertretung des Freistaates Bayern bei der Europäischen Union

d)
Innerdeutsche und auswärtige Beziehungen Bayerns, Konsulatswesen

e)
Abschluss von Staatsverträgen und Verwaltungsabkommen mit anderen Regierungen

f)
Veränderungen der Landesgrenzen

g)
Bundeswehr und ausländische Streitkräfte in Bayern, Verteidigung

3.
Koordinierung der Rechtsetzung

a)
Normprüfung

b)
Ausfertigung der Gesetze und der Rechtsverordnungen der Staatsregierung

c)
Verkündungswesen, Gesetz- und Verordnungsblatt

d)
Deregulierung und Entbürokratisierung

4.
Ministerpräsident als Staatsoberhaupt Bayerns, gesamtstaatliche Repräsentation

a)
Protokoll und repräsentative Aufgaben

b)
Ordensangelegenheiten des Ministerpräsidenten und der Staatsregierung

c)
Gnadensachen, soweit nicht § 4 Nr. 1 Buchst. i.

(2) Die Staatskanzlei nimmt ergänzend folgende Aufgaben wahr:

1.
Europapolitik: Grundsatzfragen und Koordinierung

2.
Entwicklungszusammenarbeit: Grundsatzfragen und Koordinierung

3.
Rundfunkstaatsverträge, Bayerischer Rundfunk

4.
Ressortübergreifende Fortbildung für die obere Führungsebene, Lehrgang für Verwaltungsführung.


§ 2

Geschäftsbereiche

Die Geschäfte der Staatsregierung werden vorbehaltlich § 1 Abs. 2 auf folgende Geschäftsbereiche aufgeteilt:

1.
Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr

2.
Staatsministerium der Justiz

3.
Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst

4.
Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat

5.
Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie

6.
Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz

7.
Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

8.
Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration

9.
Staatsministerium für Gesundheit und Pflege.


§ 3

Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr

Das Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr nimmt insbesondere folgende Aufgaben wahr:

1.
Verfassung und Verwaltung

a)
Staatsrechtliche Angelegenheiten

b)
Wahlrecht, Volksgesetzgebung

c)
Allgemeine innere Verwaltung

d)
Allgemeines Verwaltungsrecht einschließlich Verfahrensrecht

e)
Wahrung der Einheitlichkeit der Verwaltung, soweit nicht § 6 Satz 1 Nr. 4

f)
Staatsangehörigkeitsrecht

g)
Verwaltungsgerichtsbarkeit einschließlich Verfahrens- und Gerichtskostenrecht, Landesanwaltschaft

2.
Kommunalwesen, Kommunalaufsicht, Sparkassen

3.
Öffentliche und zivile Sicherheit

a)
Öffentliche Sicherheit und Ordnung

b)
Polizei

c)
Verfassungsschutz

d)
Feuerwehr und Brandschutz

e)
Rettungsdienst, Zivil- und Katastrophenschutz, zivile Verteidigung

f)
Kaminkehrerwesen

g)
Waffenrecht

h)
Cybersicherheit: Grundsatzfragen und Koordinierung

4.
Bau

a)
Staatlicher Hochbau

b)
Wohnungsbau, Wohnungsbauförderung

c)
Städtebau, Städtebauförderung

d)
Bauplanungs- und Bauordnungsrecht

e)
Straßen-, Brücken-, Wegebau

f)
Straßen- und Wegerecht

g)
Vergabe- und Vertragswesen im Baubereich, Honorarordnung für Architekten und Ingenieure

5.
Verkehr

a)
Verkehrspolitik und -planung, soweit nicht § 6 Satz 1 Nr. 2 Buchst. a

b)
Straßenverkehr, Rad- und Fußgängerverkehr

c)
Straßenverkehrs- und -verkehrszulassungsrecht, Verkehrserziehung

d)
Eisenbahn, Personenbeförderung, öffentlicher Personennahverkehr

e)
Schifffahrt, soweit nicht § 6 Satz 1 Nr. 6, Häfen, Verkehrswasserbau

f)
Luftverkehr, Schutz gegen Fluglärm, Wetterdienst

g)
Seilbahnen

h)
Verkehrslogistik, Güterverkehr

i)
Technischer Immissionsschutz an Verkehrswegen

6.
Sport, soweit nicht § 5 Nr. 1 Buchst. d oder § 10 Nr. 6, Sportförderung

7.
Enteignung

8.
Freizügigkeit, Aufenthaltsrecht

9.
Personenstands- und Namensrecht

10.
Sammlungs-, Lotterie- und Glücksspielwesen

11.
Öffentliches Versicherungswesen und einschlägige Versicherungsaufsicht

12.
Statistik

13.
Öffentliches Vereinsrecht

14.
Presserecht

15.
Feiertagsrecht

16.
Datenschutzrecht

17.
Angelegenheiten der Stiftungen, Stiftungsaufsicht, soweit nicht § 5 Nr. 5.


§ 4

Staatsministerium der Justiz

Das Staatsministerium der Justiz nimmt insbesondere folgende Aufgaben wahr:

1.
Rechtspflege

a)
Ordentliche Gerichtsbarkeit einschließlich Verfahrens- und Gerichtskostenrecht

b)
Staatsanwaltschaft, Justizverwaltung

c)
Strafvollzug

d)
Rechtsanwälte, Notare, Rechtsberatung

e)
Öffentliche Bestellung und allgemeine Beeidigung von Dolmetschern und Übersetzern

f)
Rechtshilfeverkehr mit dem Ausland

g)
Gerichtsverfassungsrecht

h)
Freiwillige Gerichtsbarkeit und nichtstreitige Rechtspflege

i)
Gnadensachen, soweit vom Ministerpräsidenten übertragen

2.
Zivil- und Strafrecht

a)
Zivilrecht

b)
Strafrecht, Nebenstrafrecht

3.
Prüfungswesen in der Justiz.


§ 5

Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst

Das Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst nimmt insbesondere folgende Aufgaben wahr:

1.
Bildung

a)
Schul- und Unterrichtswesen

b)
Bildungspolitik, -planung und -information

c)
Lehrerbildung

d)
Schulsport

e)
Ausbildungsförderung, soweit nicht anderen Ressorts zugewiesen

f)
Erwachsenenbildung

g)
Politische Bildungsarbeit

2.
Wissenschaft

a)
Hochschulwesen

b)
Wissenschaftliche Sammlungen

c)
Universitätsklinika und Deutsches Herzzentrum München

d)
Bibliotheks- und Archivwesen

e)
Forschung, soweit nicht anderen Ressorts zugewiesen

3.
Kultur

a)
Denkmalpflege

b)
Theater

c)
Kunst, Kunstsammlungen, Kunsthochschulen

d)
Brauchtum, Volks- und Laienmusik

e)
Haus der Bayerischen Geschichte

f)
Künstlerische Musikpflege

g)
Literatur

4.
Beziehungen zu den Kirchen und Religionsgemeinschaften, kirchliche Statusfragen

5.
Stiftungen zugunsten Religion, Bildung, Wissenschaft, Forschung, Kunst, Denkmalpflege

6.
Rundfunkaufsicht.


§ 6

Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat

1Das Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat nimmt insbesondere folgende Aufgaben wahr:

1.
Finanzen, Haushalt, Steuern, Staatsvermögen

a)
Haushaltsaufstellung und -überwachung

b)
Staatliches Kassen- und Rechnungswesen

c)
Staatliches Steuer-, Kosten- und Gebührenwesen, Lastenausgleichsabgaben, Kirchensteuer

d)
Amtshilfeverkehr mit dem Ausland in Steuersachen

e)
Steuerberatungswesen

f)
Kommunaler Finanzausgleich

g)
Staatsvermögen, soweit nicht Verwaltungsvermögen anderer Behörden, Durchführung des Art. 81 der Verfassung

h)
Staatsschuldenverwaltung

i)
Staatsbürgschaften

k)
Staatliche Beteiligungen und Eigenbetriebe

l)
Landesbodenkreditanstalt und Landesanstalt für Aufbaufinanzierung

m)
Staatliche Immobilienverwaltung

n)
Wohnungsfürsorge für Staatsbedienstete

o)
Beschaffung des Sachbedarfs, Vergabe öffentlicher Aufträge: Grundsatzfragen, soweit nicht § 3 Nr. 4 Buchst. g

p)
Mitwirkung in Angelegenheiten der Deutschen Bundesbank

2.
Landesentwicklung und Heimat

a)
Raumordnung und Landesplanung, Regionalplanung und -entwicklung

b)
Demographische Herausforderungen: Grundsatzfragen und Koordinierung, Beauftragter für Demographie

c)
Digitale Erschließung

d)
Behördenverlagerungen: Grundsatzfragen

3.
Recht des öffentlichen Dienstes

a)
Beamten-, Besoldungs-, Versorgungs-, Tarif- und Laufbahnrecht

b)
Landespersonalausschuss

4.
Digitale Verwaltung, IT-Angelegenheiten des Staates: Grundsatzfragen und Koordinierung, Bündelung der staatlichen Rechenzentren

5.
Verwaltungsreform: Grundsatzfragen

6.
Staatliche Schlösser, Gärten und Seen

7.
Vermessungs-, Kataster- und Abmarkungswesen, Geobasisdaten, Geodateninfrastruktur

8.
Rechtsstreitigkeiten des Staates und allgemeines Fiskalat

9.
Wiedergutmachung

10.
Finanzgerichtsbarkeit einschließlich Verfahrens- und Gerichtskostenrecht.

2Es führt neben seinem ersten Dienstsitz in der Landeshauptstadt einen zweiten Dienstsitz in Nürnberg.


§ 7

Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie

Das Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie nimmt insbesondere folgende Aufgaben wahr:

1.
Wirtschaft

a)
Wirtschaftliche Grundsatzfragen

aa)
Wirtschafts- und Ordnungspolitik

bb)
Digitale Wirtschaft

cc)
Europäische Wirtschaftspolitik, Marktintegration

dd)
Wirtschaftsstatistik, Konjunkturbeobachtung

b)
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

aa)
Preis-, Wettbewerbs- und Kartellrecht

bb)
Wirtschafts-, Gewerbe- und Handwerksrecht

cc)
Mess- und Eichwesen

dd)
Öffentliches Auftragswesen, soweit nicht § 3 Nr. 4 Buchst. g oder § 6 Satz 1 Nr. 1 Buchst. o

ee)
Berufliche Bildung in der gewerblichen Wirtschaft, soweit nicht § 5 Nr. 1

c)
Einzelne Wirtschaftszweige

aa)
Gewerbliche Wirtschaft, Mittelstand, Handwerk, produzierendes Gewerbe, Handel einschließlich Förderung

bb)
Aufsicht über die Industrie- und Handels- sowie die Handwerkskammern

cc)
Post und Telekommunikation

dd)
Kapitalmarkt, Banken-, Versicherungs- und Währungswirtschaft, soweit nicht § 9 Nr. 12

ee)
Börsen- und Versicherungsaufsicht, soweit nicht § 3 Nr. 11, § 10 Nr. 2 Buchst. b oder § 11 Nrn. 8 oder 9, Genossenschaftswesen

ff)
Kultur- und Kreativwirtschaft

gg)
Tourismus einschließlich ressortübergreifende Koordinierung, Beauftragter für den Tourismus

hh)
Bergwesen, Bodenschätze, geologische Landesuntersuchung

d)
Standortförderung

aa)
Regionale Wirtschaftsförderung, regionale Strukturpolitik: soweit nicht § 9 Nr. 1 Buchst. d oder Nr. 10, Koordinierung der Partnerschaftsvereinbarung für die europäischen Strukturfonds

bb)
Ansiedlungs- und Standortpolitik, Standortmarketing

cc)
Unternehmensfinanzierung und -konsolidierungen, Förderbanken, soweit nicht § 6 Nr. 1 Buchst. l

dd)
Außenwirtschaft

ee)
Gewerbliches Ausstellungs- und Messewesen, soweit nicht § 9 Nr. 1 Buchst. d

e)
Einschlägige berufliche Bildung, Anstalten und Einrichtungen der gewerblichen Wirtschaft einschließlich deren Aus- und Fortbildungseinrichtungen, soweit nicht § 5 Nr. 1

f)
Gewerbliche Berufsvertretungen, Wirtschaftsprüfung und verwandte Berufe, soweit nicht § 6 Satz 1 Nr. 1 Buchst. e

2.
Medien, Medienförderung und -politik, soweit nicht § 1 Abs. 2 Nr. 3, § 3 Nr. 14 oder § 5 Nr. 6

3.
Energie

a)
Verlässliche Energieversorgung, Energiewirtschaft und -recht, Grundsatzfragen

b)
Energiewende

c)
Erneuerbare Energien

d)
Konventionelle Energien

e)
Bioenergie, Biokraftstoffe

f)
Energiepreise, Energieaufsicht

g)
Energieinfrastruktur

h)
Energieeffizienz, -einsparung, -technologie

4.
Technologie

a)
Angewandte, wirtschaftsnahe und außeruniversitäre Forschung und Entwicklung insbesondere auf dem Feld von Wirtschaft, Medien, Energie, Technologie einschließlich Förderung

b)
Technologie-, Innovations-, Gründerförderung, Technologietransfer, soweit nicht § 5 Nr. 2 Buchst. a

c)
Medizintechnik, soweit nicht § 8 Nr. 2 Buchst. k oder § 11 Nr. 4


§ 8

Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz

Das Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz nimmt insbesondere folgende Aufgaben wahr:

1.
Umwelt

a)
Klimaschutz, -anpassung, -forschung

b)
Natur- und Landschaftsschutz, Biodiversität, Gewässerentwicklung, Landschaftspflege, Förderung

c)
Bayerische Nationalparke

d)
Boden- und Gewässerschutz, Altlastenbewältigung, Geologie

e)
Wasserbewirtschaftung, Wasserversorgung und Abwasser, Hochwasserschutz, soweit nicht § 7 Nr. 3 Buchst. c

f)
Immissionsschutz: insbesondere Luftreinhaltung, nichtionisierende Strahlung, Lärm, soweit nicht § 3 Nr. 5

g)
Bio- und Gentechnik, soweit nicht § 7 Nr. 4 oder § 9 Nr. 1 Buchst. c, Umweltchemikalien

h)
Umweltbeobachtung, Naturgefahren, Warndienste

i)
Abfallwirtschaft, Wiederverwertung

k)
Nachhaltigkeit: Grundsatzfragen

l)
Kernenergie, Strahlenschutz, Stilllegung kerntechnischer Anlagen

2.
Verbraucherschutz

a)
Verbraucherpolitik, -information, -forschung

b)
Wirtschaftlicher Verbraucherschutz, soweit nicht § 4 Nr. 2 Buchst. a

c)
Gesundheitlicher Verbraucherschutz, Aus- und Fortbildung des zuständigen Überwachungspersonals

d)
Veterinärwesen einschließlich Aus- und Fortbildung, Tierschutz, Futtermittel und Tierarzneimittel, soweit nicht § 11 Nr. 4

e)
Lebensmittelsicherheit und darauf bezogene Kontrolle von Landwirtschaft und sonstiger Urproduktion

f)
Bedarfsgegenstände, kosmetische Mittel, Tabakerzeugnisse

g)
Gewerbeaufsicht und Marktüberwachung, soweit nicht § 7 Nr. 1 Buchst. b Doppelbuchst. cc oder § 10 Nr. 1 Buchst. c

h)
Technischer und stofflicher Verbraucherschutz einschließlich des damit verbundenen Arbeitsschutzes

i)
Chemikaliensicherheit, Röntgenverordnung

k)
Medizinprodukte, soweit nicht § 11 Nr. 4

l)
Sprengstoffrecht.


§ 9

Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

Das Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten nimmt insbesondere folgende Aufgaben wahr:

1.
Landwirtschaft

a)
Acker-, Wein-, Obst- und Gartenbau, ökologischer Landbau, Sonderkulturen

b)
Grünlandwirtschaft, Almen, Milchwirtschaft

c)
Tierzucht und -haltung, Saatzucht, Pflanzenschutz, Landtechnik, Hufbeschlag

d)
Markt und Marktordnung, Agrarförderung, Diversifizierung, agrarische Betriebswirtschaft, Ausstellungswesen

e)
Qualitätssicherung in der Erzeugung, soweit nicht § 8 Nr. 2 Buchst. e, Qualitäts- und Herkunftsprogramme

2.
Wald, Forstwirtschaft und Bayerische Staatsforsten

3.
Ernährung

a)
Ernährungsbildung

b)
Gemeinschaftsverpflegung

c)
Ernährungsnotfallvorsorge

4.
Jagd, Fischerei, Imkerei

5.
Land- und forstwirtschaftliches Bodenrecht

6.
EU-Zahlstelle für Fonds der Landwirtschaft und Fischerei

7.
Nachwachsende Rohstoffe der Land- und Forstwirtschaft, soweit nicht § 7 Nr. 3 Buchst. e

8.
Beratung, Aus- und Fortbildung in der Land-, Forst- und Hauswirtschaft, einschlägiges Fachschulwesen, praxisorientierte Agrarforschung

9.
Land- und forstwirtschaftliche Genossenschaften und Vereinigungen, Berufsvertretungen

10.
Integrierte Ländliche Entwicklung, Dorferneuerung, Flurneuordnung

11.
Pferderennen, Totalisatorwesen

12.
Aufsicht über die Münchner Hypothekenbank eG.


§ 10

Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration

Das Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration nimmt insbesondere folgende Aufgaben wahr:

1.
Arbeit

a)
Individuelles und kollektives Arbeitsrecht

b)
Arbeitsmarkt, Arbeitsförderung, Grundsicherung für Arbeitsuchende

c)
Rechtlicher und sozialer Arbeitsschutz, Mutterschutz, Arbeitsmedizin, Heimarbeit, einschließlich gewerbeaufsichtlicher Vollzug

d)
Ladenschluss

e)
Arbeitsgerichtsbarkeit einschließlich Verfahrens- und Gerichtskostenrecht

2.
Soziales

a)
Sozialrecht

b)
Sozialversicherungen, Sozialversicherungsträger und Versicherungsbehörden einschließlich Aufsicht, soweit nicht § 11 Nrn. 7 bis 9

c)
Sozialhilferecht, Wohnungslosenhilfe, Sozialleistungen für Asylbewerber

d)
Blindengeld, soziale Entschädigung

e)
Kinder- und Jugendhilfe einschließlich Kindertageseinrichtungen

f)
Kriegsgefangene, Heimkehrer, Lastenausgleich

g)
Ehrenamt und Freiwilligendienste, soweit nicht § 3 Nr. 3 oder § 11 Nr. 11

h)
Wohlfahrtspflege, Sozialwirtschaft

i)
Förderung der Insolvenzberatung

k)
Sozialgerichtsbarkeit einschließlich Verfahrens- und Gerichtskostenrecht

3.
Familien- und Seniorenpolitik, Schutz des ungeborenen Lebens, Generationenzusammenhalt und -politik

4.
Frauenpolitik, Gleichstellung von Frauen und Männern

5.
Integrationspolitik, Vertriebene, Spätaussiedler

6.
Teilhabe, Selbsthilfe und Förderung von Menschen mit Behinderung oder chronischer Krankheit, Schwerbehindertenrecht, Behindertenbreitensport

7.
Psychiatrischer Maßregelvollzug einschließlich forensisch-psychiatrische Ambulanzen zur Nachsorge

8.
Unterbringungswesen

9.
Gräbergesetz.


§ 11

Staatsministerium für Gesundheit und Pflege

Das Staatsministerium für Gesundheit und Pflege nimmt insbesondere folgende Aufgaben wahr:

1.
Gesundheitswesen, Gesundheitstelematik

2.
Krankenhauswesen, soweit nicht § 5 Nr. 2 Buchst. c, Konzessionierung von Privatkrankenanstalten

3.
Psychiatrie, soweit nicht § 10 Nr. 7, Sucht und Drogen

4.
Humanarzneimittelwesen, Inverkehrbringen nichtaktiver Medizinprodukte, Tierarzneimittel: Überwachung des Großhandels, pharmazeutischer Unternehmen und öffentlicher Apotheken

5.
Bäder- und Umweltmedizin

6.
Gesundheitsförderung, -prävention, -fürsorge

7.
Gesetzliche Krankenversicherung, soziale Pflegeversicherung

8.
Aufsicht über die Versicherungsträger der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung, deren Verbände und die Versicherungsbehörden

9.
Landesprüfungsamt für die Sozialversicherung

10.
Vertragsarztrecht

11.
Ambulante und stationäre Pflege, Familienpflege, Stärkung pflegender Angehöriger, Qualitätssicherung und -entwicklung der Pflege

12.
Palliativversorgung, Hospizwesen

13.
Berufs- und Prüfungsrecht, Berufszulassung der Gesundheitsberufe und fachliche Aspekte der Berufe der Kranken- und Altenpflegehilfe, soweit nicht § 3 Nr. 3 Buchst. e oder § 5 Nr. 1

14.
Infektionsschutz einschließlich Trink- und Badegewässerhygiene

15.
Landesgesundheitsrat

16.
Gesundheitswirtschaft, soweit nicht § 7 Nr. 1 Buchst. c Doppelbuchst. aa und gg oder Nr. 4.


§ 12

Allgemeine Bestimmungen

(1) 1Für die Behandlung von Normentwürfen des Landes, des Bundes oder der Europäischen Union ist das für den jeweiligen Gegenstand federführende Ministerium zuständig. 2§ 1 bleibt unberührt.

(2) Für den Vollzug der Gesetze und Verordnungen, für die Regelung des Verfahrens der Behörden und für die Aufsicht über die Behörden und Beamten ist unbeschadet besonderer Vorschriften und der § 3 Nr. 1 Buchst. c und d jedes Staatsministerium innerhalb seines Geschäftsbereichs zuständig.

(3) 1Sind von einem Gegenstand mehrere Staatsministerien berührt, haben sie sich gegenseitig zu beteiligen. 2Federführend ist das Staatsministerium, das schwerpunktmäßig betroffen ist.

(4) Vorlagen in Personalangelegenheiten, die der Beschlussfassung der Staatsregierung bedürfen, werden von dem Staatsministerium erstellt, in dessen Haushalt die betreffenden Planstellen ausgebracht sind.

(5) In allen Bauangelegenheiten haben sich die Staatsministerien der Baubehörden im Geschäftsbereich des Staatsministeriums des Innern, für Bau und Verkehr zu bedienen.


§ 13

Schlussbestimmungen

(1) Diese Verordnung tritt mit Wirkung vom 11. Oktober 2013 in Kraft.

(2) Mit Ablauf des 10. Oktober 2013 tritt die Verordnung über die Geschäftsverteilung der Bayerischen Staatsregierung (StRGVV) in der Fassung der Bekanntmachung vom 5. April 2001 (GVBl S. 161, BayRS 1102-2-S), zuletzt geändert durch Verordnung vom 14. Juli 2009 (GVBl S. 316), außer Kraft.

München, den 28. Januar 2014

Der Bayerische Ministerpräsident


Horst  S e e h o f e r